Dienstag, 16. September 2008

Viele Interessenten für Uhrenhersteller Junghans

Frankfurt/Main- Der insolvente Uhrenhersteller Junghans könnte noch in diesem Jahr an einen neuen Eigentümer verkauft werden. "Ich hoffe, dass uns das gelingt. Es gibt sehr viele Interessenten", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Georg Bernsau in Frankfurt. Eine Zahl wollte er nicht nennen. "Es sind aber so viele aus dem In- und Ausland, dass wir derzeit diejenigen aussortieren, die nur an der Marke und nicht am gesamten Unternehmen interessiert sind", sagte Bernsau.
Der Hersteller aus dem Schwarzwald, ein Mitglied der angeschlagenen Egana-Gruppe, beschäftigt 115 Mitarbeiter. Der Insolvenzverwalter sagte, er sehe gute Chancen, sehr viele dieser Jobs zu retten, wenn das Unternehmen aus dem Egana-Verbund heraus gelöst sei.
Ohne Altlasten sei schon jetzt ein operatives Ergebnis von "Plusminus Null" möglich, sagte Junghans-Geschäftsführer Werner Wicklein. Junghans hatte Ende August Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt, nachdem der Mutterkonzern von den Cayman Islands die Zahlungen komplett eingestellt hatte.
Während man bei Egana die defizitäre Tochter Junghans als Fass ohne Boden darstellt, sieht Bernsau umgekehrt die Verbindungen zu Egana als Hauptproblem. Der Großteil der Verluste sei durch Konzernumlagen und vor allem Zahlungen an die Betriebsrentner aus früheren Zeiten bedingt, die Egana beim Kauf des Uhrenherstellers übernommen hatte. sl

Quelle: welt.de

Keine Kommentare: