Mittwoch, 17. September 2008

Karmann schließt Automobilbau

Aus und vorbei: Der Traditionshersteller Karmann in Osnabrück schließt seine Kernsparte - den Automobilbau. 1700 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Schon länger hatte das Unternehmen, das einst durch den Karmann Ghia bekannt wurde, um Anschlussaufträge für die Produktion gekämpft.

Der Zulieferer Karmann schließt seine Kernsparte Automobil-Auftragsfertigung und streicht bis zu 1700 weitere Stellen. Das Unternehmen werde sich auf Cabriodächer und Entwicklungsdienstleistungen für die Autoindustrie konzentrieren, teilte Geschäftsführer Peter Harbig in Osnabrück mit.Der Umsatz schrumpfe dadurch um eine Milliarde auf rund 500 Millionen Euro. Die Anlagen für die Auftragsfertigung sollen allerdings noch bis nächsten Sommer bestehen bleiben, um sie schnell wieder anwerfen zu können, wenn doch noch ein Auftrag hereinkommen sollte. Auch sei Karmann weiter offen für Partner oder neue Eigentümer in diesem Bereich.

Der in den 50er Jahren durch den legendären Ghia bekanntgewordene Autobauer hatte sich seit Längerem erfolglos um Anschlussaufträge bemüht. Zuletzt hatte die Firma einen herben Rückschlag erlitten, da Volkswagen sein geplantes Golf-Cabriolet nicht in Osnabrück fertigen wird.Die Mitarbeiterzahl reduziert sich durch die Schrumpfkur erneut drastisch. "Es werden weitere 1275 bis 1725 Stellen gestrichen", sagte ein Firmensprecher. Dadurch könnte sich die Belegschaft am Stammsitz auf bis zu 1650 reduzieren. Schon die vorherige Stellenstreichungsrunde kostete zahlreiche Beschäftigte den Job: Zählte das Unternehmen im vergangenen Jahr noch knapp 7000 Beschäftigte weltweit, davon 4200 am Stammsitz, sind es global ab Oktober nur noch 4500.

Quelle: Reuters

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