Freitag, 12. September 2008

Mexikanischer Mogul steigt ein

Der mexikanische Multimilliardär Carlos Slim ist beim börsennotierten Verlag der renommierten US-Zeitung "New York Times" eingestiegen. Der zu den reichsten Menschen der Welt zählende Slim kaufte einen Anteil von 6,4 Prozent an dem Traditionshaus, das von der Herausgeberfamilie Ochs-Sulzberger kontrolliert wird. Der Verlag leidet unter einem sinkenden Aktienkurs und rückläufigen Anzeigenerlösen im Printgeschäft. Mit Slims überraschender Beteiligung steigt der Druck auf die Herausgeberfamilie. Erst im Frühjahr hatte sie den Finanzinvestoren Harbinger Capital und Firebrand Partners zwei Sitze im Verwaltungsrat einräumen müssen. Die Investmentfirmen sind nach der Familie die größten Aktionäre und fordern einen Kurswechsel für höhere Gewinne. Slim ist mit seinem Anteil nun einer der größten Aktionäre. Offen ist, ob er sich in die laufenden Geschäfte einmischen will oder allein auf einen Kursgewinn spekuliert. Der Unternehmer Slim ist laut einer Liste des US-Magazins "Forbes" mit einem geschätzten Vermögen von rund 60 Mrd. Dollar (43 Mrd. Euro) der zweitreichste Mensch der Welt hinter US-Investor Warren Buffett. Er kontrolliert unter anderem Südamerikas führenden Mobilfunkprovider América Móvil. Die "NYT"-Gruppe, zu der auch der "Boston Globe" und andere US-Blätter gehören, verlor binnen Jahresfrist fast 30 Prozent ihres Börsenwerts. Erstmals in ihrer Geschichte baute sie in diesem Jahr Stellen in der Redaktion ab. Unter Druck steht die Traditionszeitung zudem durch das von Medienmogul Rupert Murdoch übernommene "Wall Street Journal", das der "New York Times" verstärkt Konkurrenz machen will.

Quelle: n-tv.de

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