Mittwoch, 12. November 2008

Taliban warnen Obama

Die afghanischen Taliban haben vom künftigen US-Präsidenten Barack Obama einen klaren Bruch mit der Außenpolitik seines Vorgängers George W. Bush gefordert.

Wie das auf die Beobachtung extremistischer Gruppen spezialisierte US-Unternehmen Site am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, warnten die Taliban Obama in einer Erklärung davor, „in Bushs Fußstapfen zu treten“. Die Wirklichkeit in Afghanistan sowie die Erwartungen der US-Bürger, die sich im Wahlverhalten gezeigt hätten, verlangten von Obama, sämtliche Methoden Bushs zu meiden. Falls Obama „die Besetzung Afghanistans und des Irak“ fortsetze, werde das Schicksal der Demokraten „sogar noch beschämender und verachtenswerter ausfallen“ als das der Republikaner.

Offenbar direkte Verhandlungen mit Taliban anvisiertDie „Washington Post“ hatte am Dienstag berichtet, Obama befürworte zur Beilegung des Konflikts in Afghanistan Gespräche mit den radikalislamischen Taliban. Unter Berufung auf Obamas Berater hieß es, Verhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und „reuigen“ Taliban würden von der künftigen US-Führung unterstützt. Außerdem wolle Obama den Iran in eine regionale Strategie für Afghanistan einbinden.

Zuvor hatte Obama bereits angekündigt, die US-Truppen aus dem Irak nach Hause zu holen; gleichzeitig will er die Truppenstärke in Afghanistan aufstocken. Bereits drei Tage nach der Präsidentenwahl riefen zwei Gruppen Aufständischer im Irak Obama laut Site zu einem Truppenabzug aus ihrem Land auf. Die Echtheit der den Taliban zugeschriebenen Erklärung konnte zunächst nicht bestätigt werden.

stj/AFP/AP

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